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1854 Pola
- 1929 Grado |
LA FALENA |
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Die
Motte oder Der "Nachtfalter" (Ein unheilbringendes
Geisterwesen; engl.: The Moth-Woman)
|
|
UA 1897 Venézia
/ Venedig |
| Libretto
/ Word-book: Silvio Benco |
| »leggenda lirica ossìa leggenda drammatica / Legendenerzählung bzw. Dramatische Legende« |
| Symbolismus |
| Hörbeispiele:
96 kbit/s, MP3 18.03.1976 Dir.: G.Gavazzeni - Triest Th Orch L.Gencer (Redana, la Falena), R.Bondino (re Stellio) |
Rolle / CharakterRedana
(La Falena) [Sopran
oder Mezzo] Albina
[Sopran] Il
giovane re Stellio [Tenor] Il
vecchio Uberto [Bariton] Morio [Bass] Il
ladro [Tenor] Un
marinaio (Una
voce interna) [Tenor] |
Hintergrund / BackgroundLegende und Symbolismus: Smareglias
Musik und die Art und Weise, wie der Komponist die Stimmung herbeizauberte und
die Handlung in dieser Oper interpretierte, sind Beispiele für das »Theater
der Poesie«, das auch in zwei weiteren Opern von Antonio Smareglia und Silvio
Enea Benco lebendig ist. Am Anfang ihrer Zusammenarbeit stand Bencos erstes Libretto
für die Oper "La Falena". Gedacht war sie als eine “dramatische Legende”,
die bei ihrer Uraufführung in Venedig 1897 großen Erfolg hatte. Das Publikum war
sehr neugierig auf den neuen Librettisten, den damals 22jährigen Benco, der als
Zeitungskritiker und Schriftsteller mit seinen Rezensionen und Essays über das
kulturelle Leben in Triest und Italien einem breiten Publikum bekannt war. Benco
war mit den Kunstrichtungen, die sich in Europa am Ende des 19. Jahrhunderts verbreiteten,
besonders mit dem Symbolismus und der Dekadenz, die aus Frankreich kommend auch
in Italien ihren Einzug hielten (insbesondere im Werk von Gabriele d’Annunzio),
vertraut. Die besondere Sensibiltität in seinen Romanen kommt auch in deren Titeln
zum Ausdruck, z.B. La fiamma fredda (1900), Il castello dei desideri (1906), Nell’atmosfera
del sole (1918). Die
Beschäftigung mit Themen wie Naturgewalten, Legenden, Träumen und Nachtwelten
in seinem schriftstellerischen Werk setzte sich in seinem ersten Libretto fort.
Die Oper "La Falena" spielt in einer unwirklichen Welt, bevölkert von
einem geheimnisvollen Wesen namens Falena, die den König Stellio bezaubert, seine
Träume beherrscht und ihn in erotische Spiele hineinzieht, um nach Einbruch der
Dunkelheit zu verschwinden. Die Geschichte der Falena ist wie die Darstellung der Femme Fatale in den Werken der Präraffaeliten (z.B. La Belle Dame sans merci (1893) von J. W. Waterhouse oder The beguiling of Merlin (1874) von Edward Burne-Jones) voll innerer Dramatik, die, nach den Worten Bencos, reich an Möglichkeiten für eine “beunruhigende und bizarre Musik” ist. Ein
interessantes Beispiel dafür, wie Smareglia die psychologische Atmosphäre der
Oper herbeigezaubert hat, findet sich im zweiten Akt: Falena wartet in ihrer Höhle
auf den König Stellio, den sie vorher hypnotisiert hat. Sie verführt ihn zuerst
mit Wein und lockt ihn dann mit ihrem sinnlichen Gesang. Beide Figuren sind von
der gegenseitigen Nähe, der nächtlichen Atmosphäre und dem Wein wie im Rausch.
Die Steigerung der emotionalen Spannung ist durch ein dichtes kontinuierliches
Klanggewebe sowie durch ständigen Wechsel der ariosi, die entweder sehr melodiös
sind (wenn Falena gut und verführerisch sein will) oder eher deklamatorisch (wenn
sie streng und drohend dem König Befehle erteilt), umgesetzt. Einige Musikteile ähneln zwar Arien und Duetten, doch unmerklich münden sie wieder in die symphonische Musik. Äußerst hohe Streicherstimmen, eine turbulente Chromatik, Leitmotive und repetitive Rhythmen rufen durch orchestrale Klangverschmelzung eine irrationale halluzinative Welt hervor, in der sich die beiden Figuren bewegen. Quelle: Ðulijana Licinic van Walstijn "Antonio Smareglia" www.escape.hr |
| Orchester / Orchestra |
| Schallplattenmarke / Label |
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| Zuletzt überarbeitet am: 04.03.2016 |
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